Kritisch ist er geworden, der Verbraucher. Und noch kritischer durch die Corona-Krise. Unternehmen, die jetzt belegen können, dass sie nachhaltig handeln, haben jetzt schon die Nase vorn. Und werden künftig noch erfolgreicher damit sein. Die gute Nachricht: der Einstieg in das Managen einer nachhaltigen Lieferkette ist gar nicht mal so schwer.
Am 1. Januar 2021 soll es in Kraft treten – das deutsche Lieferkettengesetz. Damit verbunden ist erstmals das Ziel, dass deutsche Unternehmen ihrer Verantwortung nachkommen müssen, dass es in ihren eigenen Lieferketten zu keinen Verletzungen von Umwelt- oder Sozialstandards kommt.
Sprich: Unternehmen müssen Verantwortung dafür übernehmen, was in den Produktionsländern passiert, wo sie ihre Produkte produzieren und unter welchen Umständen. Zwar nicht in jedem Detail, aber im Großen und Ganzen. Die Otto Group, Tchibo, Rewe und über 60 weitere Unternehmen hatten dieses Gesetz gefordert – die Chancen stehen gut, dass es auch bald auf europäischer Ebene verankert wird.
Die Forderungen kommen nicht von ungefähr, denn der Verbraucher wird zunehmend kritisch. So haben sich die Suchanfragen nach „nachhaltiger Mode“ zwischen 2017 und 2019 verdreifacht. Laut einer Umfrage* aus dem Jahr 2019 sehen 71 Prozent der Deutschen Bekleidungshersteller in der Verantwortung für ihre Lieferketten. Und eine weitere Umfrage von PricewaterhouseCoopers, die erst nach dem COVID Shutdown getätigt wurde, bestätigt: seit 2011 gab es nie eine so eindeutige Konvergenz von Themen rund um Transparenz, Nachhaltigkeit und soziales Bewusstsein
Wie also starten mit dem Projekt nachhaltige Lieferkette?
Es zahlt sich also schon bald in Heller und Pfennig aus, entsprechendes Vertrauen beim Verbraucher aufzubauen. Und alle vorgenommenen Maßnahmen nach außen hin klar zu kommunizieren. Der erste Schritt zur nachhaltigen Lieferkette sind relativ übersichtlich und gut umzusetzen. Im Fokus steht dabei das Thema Transparenz. Wichtig ist erst einmal zu wissen, wann wo in der Lieferkette kritische Punkte bereits bestehen oder jederzeit entstehen können.
- Diese Transparenz fordert eine solide, große und permanent aktualisierte Datengrundlage. Diese Daten müssen von Lieferanten zur Verfügung gestellt bzw. gefordert werden und können u.a. großen Indexlisten wie dem HIGG-Index entnommen werden – eine einheitliche Methodik zur Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten bei der Textilproduktion.
- Das technische Fundament dafür bildet ein ERP-System, das zum einen die Funktion eines Sammelbeckens bzw. Pools übernimmt, gleichzeitig aber auch die gesammelten Daten in Zusammenhang bringt und interpretiert – und so die Grundlage für Managemententscheidungen schafft
- Das inhaltliche Fundament bildet ein Self Assessment: Unternehmen müssen festlegen, welche Werte und Standards ihm in puncto Umweltschutz oder Ethik wichtig sind und diese priorisieren – und das über den kompletten Produktlebenszyklus hinweg. Dazu zählen u.a. Materialien, Herstellung, Verpackung, Transport, Verwendung und Entsorgung.
Gerne beraten wir Sie, wie Sie bei den ersten Schritten zur nachhaltigen Lieferkette vorgehen. Lesen Sie dazu auch unsere Lifehacks, die zeigen, wie die konkrete Umsetzung funktioniert!
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